Beziehung zum Körper?!

Wie geht es euch mit eurem Körper? Würdet ihr sagen, ihr habt eine Beziehung zu ihm?

Es ist schon ein paar Jahre her, als Gott angefangen hat mit mir dieses Themengebiet zu beleuchten.

Immer wieder hat er darum geworben, meinen Körper nicht aussen vor zu lassen.  Nicht im Glauben, nicht im täglichen Alltagstrott, auch nicht hinsichtlich meiner Beziehung zu mir selbst.

Ich hatte durch einige schwierige Erlebnisse so gut wie keine Beziehung zu meiner körperlichen Hülle. Fragliche Theologien, die den Geist eines Menschen betonen, haben dies problematisch unterstützt. Und ich hatte das Thema Körper überhaupt nicht im Blick.  Als Gott dann immer mehr mit mir über den Körper und Körperlichkeit geredet hat, stellte sich mir die Frage, wieso das Gott so wichtig sein könnte.

Ich bin sicher, dass eine Antwort auf diese Frage ist, dass zu einem ungeteilten Herzen auch unsere äussere Hülle aus Fleisch und Blut dazugehört. Wenn Gott uns bittet, ihn mit ganzem Herzen anzubeten und zu lieben, gehört der Körper mit dazu. Lassen wir ihn aussen vor, stellen ihn an 2. Stelle oder benutzen ihn als Mittel zum Zweck, sind wir noch nicht bei Ganzheitlichkeit angelangt. Gott wirbt für ein ungeteiltes, ganzheitliches Leben.

Das hat er auch vor zwei Jahren getan, als ich von Gott wissen wollte, was er für 2019 auf dem Herzen hat. Heute ist mir klar, dass Gott nicht nur an 2019 gedacht hat, als er mich um folgendes gebeten hat: «Hol den Körper mit ins Boot. Und sei empathisch mit deinem Körper.»

Jemanden mit im Boot zu haben, hat für mich etwas mit «Verbunden sein» zu tun. Wir rudern gemeinsam, kommen gemeinsam ans Ziel, sind gemeinsam Wind und Wellen ausgesetzt und landen gemeinsam im Wasser, wenn etwas schief geht.

Ganz konkret heisst es, dass ich meinen Leib als gleichwertigen Partner in meinem Herz-Körper-Zusammenspiel anerkennen sollte.

Ihm diesen Platz zuzugestehen hat Auswirkungen auf viele Bereiche meines Lebens.

Ich bin zum Beispiel gezwungen, achtsamer mit meinem Körper umzugehen, ich muss gängige Theologien überprüfen und ich muss mich mit Gesellschaftsmeinungen und deren Auswirkungen auf mich auseinandersetzen. Aber um was es einfach grundsätzlich geht, ist eine Beziehung zum Körper zu haben.

Ich möchte euch an dieser Stelle ein paar Dinge aufzählen, die mir einfallen, wenn ich an Beziehung denke.

Um eine Beziehung mit jemandem zu haben muss ich ihn irgendwie wahrnehmen:  sehen, hören, spüren, riechen, schmecken – erkennen.

Ohne irgendeine Form von Kontakt entsteht und wächst keine Beziehung.

In Beziehungen entstehen unvermeidlich Missverständnisse.

Zu Beziehung gehört Vertrauen.

Für Beziehung braucht es Mut.

Beziehung macht verletzbar und angreifbar.

In Beziehung muss man Zeit investieren.

Beziehung bedeutet: Ich lass mich auf den andern ein.

Beziehung heisst: Ich bin offen für den anderen und bin interessiert an dem anderen.

Wenn ich jemandem Beziehung anbiete, bedeutet es der andere wird wahrgenommen und ist nicht mehr alleine.

“ Wer zwischen Seele und Körper einen Unterschied sieht, besitzt keines von beiden “ – Oscar Wild

Kann man das jetzt auf die Beziehung zum Körper übertragen?

Da ich finde, dass das sehr gut funktioniert, möchte ich das noch für euch tun. Los geht’s:

Um eine Beziehung zum Körper haben zu können, muss ich ihn irgendwie wahrnehmen:  sehen, hören, spüren, riechen, schmecken – erkennen.

Ohne irgendeine Form von Kontakt zum Körper entsteht und wächst keine Beziehung.

In der Beziehung zum Körper entstehen unvermeidlich Missverständnisse.

Zu Beziehung zum Körper gehört, ihm zu vertrauen.

Für Beziehung zum Körper braucht man Mut.

Beziehung zum Körper macht verletzbar und angreifbar.

In der Beziehung zum Körper muss man Zeit investieren.

Beziehung bedeutet: Ich lass mich auf meinen Körper ein.

Beziehung heisst: Ich bin offen für meinen Körper und bin interessiert an ihm.

Wenn ich meinem Körper Beziehung anbiete, bedeutet es er wird von mir wahrgenommen und von mir bewohnt.

Je nach Lebensgeschichte und Erlebnissen, die wir gemacht haben, sind meine Gedanken vielleicht herausfordernd … Was davon spricht euch an? Was ist euch unangenehm? Könnt ihr bei meinen Gedanken überhaupt mit?

Da Gott mich vor zwei Jahren gebeten hat, auch empathisch mit meinem Körper zu sein, möchte ich euch dazu auch noch ein paar Gedanken schreiben.

Empathie hat etwas mit Mitgefühl und Verständnis zu tun. Empathie hat etwas damit zu tun, dass der andere, in diesem Fall mein Leib, sein darf wie er ist und Angenehmes und Unangenehmes Platz hat. Empathie bedeutet auch dem andern, somit dem Körper, die Zeit einzuräumen, die er braucht.

Unsere körperliche Hülle ist zum einen der Tempel in dem Gott wohnt und er ist gleichzeitig das Zuhause unseres Herzens. Mit anderen Worten eine geniale Wohngemeinschaft in einem lebendigen Haus.

An dieser Stelle möchte ich eigentlich nur noch eine Sache schreiben: Danke Körper, dass du meinem Herzen und Gott ein Zuhause bist, und dass du eine grosse Unterstützung dabei bist mein Leben zu bewältigen.

Lasst mich wissen, was ihr zu meinen Gedanken meint …